von Admin

„Die Physiker“ - Zwei Aufführungen des Kurses DS 13

Am vergangenen Freitag und Montag hat der Kurs „Dramatisches Spiel“ 13 der IGS Ingelheim Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ aufgeführt. Die Vorstellungen waren so begehrt, dass Interessenten abgewiesen werden mussten. Manche meinten, das habe an dem geringen Platzangebot gelegen. Denn Gabriele Müller, Fachlehrerin und Spielleiterin, hatte sich wieder entschieden, den Hinterbühnenraum der Schule zur Studiobühne umzufunktionieren. Hier fanden zweihundert Zuschauer Platz, die eine grandiose Vorstellung erleben konnten. Dem Publikum ist das Werk als beliebte Schullektüre bekannt. DS 13 aber legte weniger Wert auf Belehrung als darauf zu zeigen, was Dürrenmatt als seine Theatertheorie bezeichnet: Uns kommt nur noch die Komödie bei, um dem Publikum auf belustigende Art und Weise die Katastrophe zu veranschaulichen, auf die die Welt zusteuert. Die Katastrophe liegt darin, dass es heute technisch möglich ist, die Menschheit auszurotten. Der Physiker Möbius (wunderbar reflektierend gespielt von Stefan Krenzler) hat sich ins Irrenhaus geflüchtet, um keine Verantwortung für seine Entdeckungen übernehmen zu müssen. Er gerät dabei in die Fänge der größenwahnsinnigen Dr. von Zahndt (alle Nuancen der Figur großartig ausspielend durch Sara Herrmann), die die ökonomische Weltherrschaft anstrebt. Das Stück endet in einem allgemeinen Desaster und zeigt damit, was der Menschheit bevorstehen könnte.

Alle Schauspieler haben ihre Rollen beeindruckend ausgeführt. Das Zusammenspiel von Darstellung, Musik und Lichteffekten funktionierte reibungslos. Die Bühne war mit ihren drei Spielorten ganz individuell gestaltet. Das Publikum konnte sich dem Bann der Aufführung nicht entziehen. Donnernder Applaus  zwischen den Akten und am Schluss verdeutlichte die Wirkung die die Aufführung hatte.

Gabriele Müllers Entscheidung, kleinere Spielstätten zu wählen, kann man nur unterstützen. Das Bühnengeschehen rückt für den Zuschauer näher, wird persönlicher. 

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