Die IGS als UNESCO-Projektschule

UNESCO ist eine Haltung.
UNESCO ist ein demokratisches Miteinander.
UNESCO bedeutet mit Herz und Verstand zu sehen.

Die UNESCO ist eine Sonderorganisation der UNO, die sich schwerpunktmäßig mit den Bereichen Erziehung, Wissenschaft und Kultur befasst. Sie ist unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg unter dem Eindruck von Krieg, Zerstörung und Völkermord gegründet worden und hat sich zur Aufgabe gesetzt, globalen Frieden zu sichern und zu erhalten. Derzeit sind 195 Staaten der Erde Mitglied der UNESCO.

Die UNESCO-Projektschule IGS Ingelheim hat sich wie alle UNESCO-Projektschulen in besonderer Weise den Leitgedanken der UNESCO verschrieben. Sie ist anerkanntes Mitglied im rheinland-pfälzischen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen, zu dem noch ca. 20 weitere Schulen in RLP gehören. Über die gesamte Bundesrepublik in mehr als 100 Städten verteilen sich etwa 200 UNESCO-Projektschulen. Davon sind 155 anerkannte und 45 mitarbeitende Schulen.

Weltweit gibt es etwa 8800 Schulen, die in fast allen 195 Mitgliedstaaten der UNESCO mitarbeiten.

Im Folgenden werden einige Schwerpunkte vorgestellt, die die Arbeit der UNESCO-Projektschule IGS Kurt Schumacher kennzeichnen:

Demokratie lernen und (er-)leben

Das Fach Offenes Lernen bietet eine wichtige Plattform für das soziale Miteinander und auch für das Erlernen von Kompetenzen und Methoden – ganz ohne Notenstress.

Im wöchentlich in vielen Klassen der Sekundarstufe I zusammen kommenden Klassenrat lernen die Schüler/innen gemeinsam mit ihren Tutor/innen (Klassenlehrer/innen) wichtige Fragen des schulischen Zusammenlebens selbst zu regeln und dabei Konflikte anzusprechen und in der Gemeinschaft zu lösen. Gleichzeitig bietet diese Einrichtung allen Schüler/innen die Möglichkeit nicht nur demokratische Regeln und Abläufe kennen zu lernen, sondern auch Mitbestimmung und Mitverantwortung von Anfang an zu erleben.

Verantwortung übernehmen

Als UNESCO-Projektschule und „Schule ohne Rassismus“ hat sich die Schulgemeinschaft gegenseitige Wertschätzung, Toleranz, Gewaltfreiheit, Fairness und Zivilcourage auf ihre Fahnen geschrieben. Diese Einstellung findet sich auch in diversen Arbeitsgemeinschaften der Schule wieder, so z.B. in der AGAG (Anti-Gewalt und Anti-Rassismus AG) oder in der AG Soziales Engagement, hier arbeiten Schüler/innen der neunten Klassenstufe freiwillig stundenweise in einer sozialen Einrichtung mit.

Aus dem Schulleben nicht wegzudenken sind auch die Streitschlichter. Dies sind Schüler/innen, die ausgebildet und eingesetzt werden, um bei Streitigkeiten in der Schule deeskalierend zu wirken und eine Konfliktlösung zu moderieren. Auch die Ausbildung von Schülermultiplikatoren im Bereich der Drogen- und Suchtprävention, sowie deren Mitarbeit im Green Room des Ingelheimer Rotweinfestes zeigen, wie Schüler/innen konkret Verantwortung übernehmen.

Interkulturell lernen

Außer der festen Verankerung dieses wichtigen Aspekts in den Stoffverteilungsplänen des Fachs Gesellschaftslehre und weiterer Fächer tragen die bestehenden Kontakte zu Partnerschulen im Ausland entscheidend zum interkulturellen Lernen bei. Insbesondere zum Collège Les Lentillères in Dijon / Frankreich und zum Gymnasium Nr.1 in Nysa / Polen bestehen intensive Schulkontakte. Und auch außerhalb des europäischen Kontinents hat die IGS Kurt Schumacher eine Partnerschule, nämlich die Ecole Secondaire de Rusumo in Ruanda.

In ihrer relativ kurzen Geschichte kann die IGS Kurt Schumacher bereits auf freundschaftliche Kontakte mit Schulen in acht Ländern (neben den drei oben genannten auch Großbritannien, USA, Kanada, China und Litauen) auf vier Kontinenten zurückblicken. Alle Partnerschaften verbindet der ausgesprochen hohe Zuwachs an Erfahrungen bei den beteiligten Schüler/innen. Der persönliche Kontakt und das eigene Erleben von fremden Sitten, Gebräuchen und Kulturen läßt die Beteiligten staunen und das aus ihrem Alltag Bekannte kritisch reflektieren.

Global denken

Am alljährlich stattfindenden Eine-Welt-Tag arbeiten die Schüler/innen je nach Alter in Betrieben bzw. bei Verwandten oder sie führen Projekte im Klassenverband durch. Das bei dieser Arbeit eingenommene Geld wird zur Unterstützung der ruandischen Partnerschule und für andere soziale Projekte im In- und Ausland, z.B. auch in Brasilien, gespendet. Für unsere Partnerschule in Ruanda konnte auf diese Weise ein entscheidender Beitrag zur Einrichtung eines Computerraums mit Internetzugang und zum Bau einer Mädchenunterkunft für ca. 100 Schülerinnen geleistet werden.

Neben der regelmäßigen Teilnahme am Eine-Welt-Tag, werden immer wieder weitere Hilfsaktionen durchgeführt, z. B. wurden durch das Sammeln und Recyclen von Plastikdeckeln Impfungen gegen Kinderlähmungen finanziert.

Unsere Eine Welt – Kiosk - AG unterstützt seit 2013 mit dem fairen Handel nachhaltig die Armutsbekämpfung in den Herstellungsländern. Der Eine-Welt-Kiosk mit fair gehandelten Produkten ist in allen Pausen geöffnet und in Form seines rollenden Pendants auch bei außerschulischen Veranstaltungen präsent. Im Jahr 2015 hat unsere Schule offiziell den Status als Fairtrade-Schule erhalten.

Ulrich Dudtenhöfer, Andreas Backe (Koordinatoren der UNESCO-Projektschule IGS Ingelheim)