Wow, what a trip!
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12 Schülerinnen und 3 Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 der IGS Kurt Schumacher Ingelheim besuchten in der Zeit vom 21.03. bis 15.04.18 die Station Camp High School in Gallatin, Tennessee, USA. Diese Schüleraustauschbegegnung wurde (u.a.) aus Mitteln des “German-American Partnership Program“ (GAPP) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt. Der Austausch fand zum ersten Mal statt, dementsprechend groß war die Aufregung auf beiden Seiten. Bereits ein Jahr im Vorfeld wurde der Austausch innerhalb der USA-AG vorbereitet, Präsentationen über historische und kulturelle Ereignisse von Rheinland-Pfalz und insbesondere Mainz und Ingelheim erstellt, Sponsoren gesucht, Spendenaktionen ausgedacht und durchgeführt sowie die Stadtbesichtigung Atlantas ausgetüftelt, die vor dem Schulbesuch in Tennessee anstand. Somit waren alle Schüler jederzeit aktiv in die Programmgestaltung eingebunden.
Touren durch CNN, The World of Coca-Cola und das Martin Luther King-Geburtshaus standen in Atlanta auf dem Programm, noch dazu erliefen wir uns weite Teile der Stadt und hielten uns besonders gerne im Centennial Olympic Park auf, von dem aus wir einen tollen Blick auf die Skyline und andere Gebäude hatten. Am dritten Tag in Atlanta lernten die Schülerinnen und Schüler ihre Gastfamilien kennen, die uns in Atlanta abholten, um uns mit in die Spring Break zu nehmen. So fuhren einige Schüler weiter nach Florida, andere bis an den südlichsten Zipfel Georgias, einer unserer Schüler wanderte mit seiner Gastfamilie durch die Smoky Mountains, wieder eine andere Schülerin machte Nashville unsicher. Wir erlebten so viel und bekamen einen tollen Eindruck von der Vielseitigkeit der amerikanischen Landschaft.
Nach einer Woche trafen wir uns alle in Gallatin, Tennessee, wieder, wo auch unsere Partnerschule, die Station Camp High School, liegt, mitten im Herzen der Country Music, keine 30 Minuten Fahrtzeit von Nashville entfernt. Dort sollten unsere Schüler zwei Wochen lang die High School besuchen und den American Way of Life innerhalb ihrer Gastfamilien kennen lernen. Ein paar Tage benötigten wir jedoch, um uns in der Schule zurecht zu finden. Für rheinland- pfälzische Verhältnisse ist die amerikanische Partnerschule sehr groß und jeder Gang sieht gleich aus, weswegen wir uns während der ersten drei Tage ständig verliefen. Doch dann tauchten wir richtig in den amerikanischen Alltag und das Schulleben ein. Die Schüler nahmen sofort und selbstverständlich am Unterricht teil und verfolgten Stunden in für uns Deutsche ungewöhnlichen Fächern wie Fashion Design, Agriculture oder American History. Andere unserer Schüler wurden Teil des Basketball- oder Softballteams.
Wir wurden sehr herzlichen von der Schülerschaft und dem Lehrerkollegium aufgenommen; bereits nach einer Woche fühlte sich der Schulalltag nicht mehr fremd an. Unser amerikanischer Kontaktlehrer James Dittes hatte zusätzlich noch ein phantastisches Programm für uns auf die Beine gestellt: Vom Besuch einen Baseballspiels der Nashville Sounds über die Besichtigung eines Forts aus dem Civil War, einer Walking Tour durch Nashville oder einer Schnitzeljagd durch Gallatin, bis zum Besuch des Landtages von Tennessee mit sich anschließender Schülerdebatte über Gurtpflicht in Schulbussen, war alles dabei. Highlights aufzuzählen ist kaum möglich. War nun die Fahrt in ein Drive-in in Kentucky das tollste Erlebnis, das Picknick am Sportplatz oder vielleicht doch eher der Restaurantbesuch mit Livemusik und anschließendem Kinobesuch in einem Kino der 1920er Jahre? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Zusätzlich machten die Gastfamilien Ausflüge mit den Schülern, um ihnen die Besonderheiten des Staates Tennessee oder der angrenzenden Staaten zu zeigen. Die Gastfreundschaft und das Engagement unserer Gastgeber waren außergewöhnlich.
Die dreieinhalb Wochen gingen viel zu schnell vorbei, dementsprechend wehmütig und tränenreich fiel der Abschied am Greyhound-Busbahnhof in Nashville aus, als wir in den Bus steigen mussten, der uns wieder zurück nach Atlanta an den Flughafen brachte. Dieser Austausch war und ist nicht nur wichtig für den Sprachzuwachs, das Verständnis für eine andere Kultur oder ein fremdes politisches System; er lässt transatlantische Freundschaften entstehen und das ist so viel mehr, als Fremdsprachenunterricht in der Schule leisten kann. Es war schön zu sehen, wie sich diese Freundschaften entwickelten und auch von zuhause noch weiterhin gepflegt werden.
Nun warten wir voller Vorfreude auf den Gegenbesuch unserer neuen amerikanischen Freunde, der im Juni 2018 stattfindet. Auch kann es die nächste IGS-Schülergruppe schon kaum erwarten, die sich im Februar 2019 auf den Weg nach Tennessee machen wird. Wir alle sind froh und dankbar für dieses unvergessliche Erlebnis.
C. Bruch-Erfurth