IGS goes Nashville – Bericht über den Schüleraustausch 2022

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Neun Schülerinnen und vier Schüler der Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 unserer IGS nahmen am diesjährigen USA-Austausch vom 30.03.-24.04.22 teil, erlebten die Großstadt Atlanta für drei Tage und besuchten unsere Partnerschule, die Station Camp High School in Gallatin, Tennessee, USA.

Die Schüleraustauschbegegnung wurde (u.a.) aus Mitteln des “German-American Partnership Program“ (GAPP) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Der Austausch fand zum ersten Mal seit der coronabedingten Pause statt, dementsprechend groß war die Aufregung auf beiden Seiten.

Um euch einen einzigartigen Einblick in die Erlebnisse unserer Gruppe zu ermöglichen, interviewten wir die Teilnehmenden.

Repräsentativ für alle 13 Schüler*innen haben wir die Antworten von Annika Hübner (16 Jahre, Stufe 10), Jule Wersin (16 Jahre, 11P4) und Leonie Greiner (17 Jahre, 12P3) ausgewählt.

Sie werden euch von Kulturschocks und den gewöhnungsbedürftigen Tagen an der High School berichten, aber auch von großartigen Begebenheiten: Only in America!

Wenn das Interview euer Interesse am USA-Austausch geweckt hat und ihr auch für vier Wochen eine amerikanische High School besuchen und mindestens eine amerikanische Großstadt erleben möchtet, dann zögert nicht, uns anzusprechen:

Carola.Bruch-Erfurth@igs-ingelheim.de & Katharina.Wolf@igs-ingelheim.de (beide MSS-Team)

Als weitere Informationsquelle dient unser Blog: http://www.igs-kurt-schumacher.de/USAaustausch.html, unser Schwarzes Brett im Gang zur Aula und natürlich die Homepage unserer Schule.

 Die nächste Bewerbungsrunde startet bald!

Was waren deine Gründe, dich für den USA-Austausch zu bewerben?

Annika:

Mein Hauptgrund, mich zu bewerben war, dass ich die englische Sprache im echten Leben anwenden wollte, also mit Muttersprachlern kommunizieren zu lernen. Die anderen Gründe waren die, eine andere Kultur und einen anderen Lebensstil kennenzulernen. Mich haben die Unterschiede sehr interessiert, z.B. im Teenagerleben und der Esskultur sowie das Schulsystem.

Jule:

Eine Zeit im Ausland zu leben, dort neue Menschen zu treffen, neue Kulturen kennenzulernen und dort Erfahrungen fürs Leben zu sammeln, war für mich schon länger klar. Ein Auslandsjahr war für mich immer eine zu lange Zeit von Zuhause weg. Als ich dann von dem USA- Austausch an unserer Schule erfahren habe, hat sich eine einmalige und für mich optimale Möglichkeit ergeben.

Leonie:

Ich habe schon in der achten Klasse von dem Austausch gehört und hatte großes Interesse, Teil der GAPP Experience zu sein und dabei meine Sprachkenntnisse verbessern zu können.

Wie hast du dich auf den Austausch vorbereitet?

Annika:

Hauptsächlich habe ich mich mit meiner Austauschpartnerin unterhalten und schon so mehr über das amerikanische Leben und ihre Familie gelernt. Zudem habe ich ein paar Dinge gegoogelt, die mich interessiert haben und eben von Relevanz waren. Was das Sprachliche angeht, habe ich einige Filme auf Englisch geschaut, um mehr in die Sprache reinzukommen.

Jule:

Hinter der gesamten Vorbereitung vor dem Abflug steckt nicht nur das Kofferpacken. Die gesamten zurückliegenden Monate sind essenziell für einen 4-wöchigen Austausch auf der anderen Seite der Welt. Nicht nur die materiellen Dinge sind wichtig, sondern auch die organisatorischen (Referate, Designs etc.).  Auch mental muss man sich bewusst sein, dass man für vier Wochen sein eigentliches Umfeld und seinen Alltag komplett umstellt.

Die Freude und die Nervosität auf den Austausch haben den Stress vor dem Abflug tatsächlich ein wenig erleichtert.

Leonie:

Ich bin mit meiner Gastfamilie in Kontakt getreten und habe ganz viele Listen gemacht mit Dingen, die ich gerne machen möchte und auf gar keinen Fall vergessen sollte, einzupacken. Das hat mir geholfen, Überblick zu bewahren und ich habe mich vorbereitet gefühlt.

Während der ersten drei Tage haben wir die Großstadt Atlanta in Georgia besucht. Was waren deine Highlights in Atlanta?

Annika:

Meine Highlights waren definitiv die World of Coca-Cola, weil ich es interessant fand, mehr über die „Geschichte“ zu erfahren und verschiedenste Sorten zu probieren und viele coole alte Sachen zu sehen, wie z.B. alte Kühlschränke, und das Civil Rights Center, da dieses Thema wichtig ist und man wirklich alles sehr anschaulich erklärt bekommen hat.

Jule:

Persönlich war für mich der Moment, als wir aus der Marta (U-Bahn) in Atlanta Downtown ausgestiegen sind und wir nach oben in die vielen Hochhäuser geblickt haben, am faszinierendsten. Nicht nur tagsüber war die Stadt faszinierend, sondern auch nachts.

Während der drei Tage haben wir viele und sehr interessante Museen besucht. Hier hat mir ganz besonders das Civil Rights Center und das Geburtshaus von Martin Luther King jr. gefallen.

Leonie:

Meine Highlights wären zum einen das Civil Rights Museum, weil es viele interessante Themen angesprochen und einen guten Überblick über die Geschichte des Landes gegeben hat. Ich habe mich generell einfach gefreut, mit der deutschen Gruppe unterwegs zu sein, bevor es dann nach Tennessee ging.

Beschreibe die ersten Eindrücke von / bei deiner Gastfamilie!

Annika:

Ich wusste direkt als ich das erste Mal mit ihnen gesprochen habe, dass ich mich wohlfühlen werde. Die Familie hat mich sehr herzlich empfangen und da ich sehr viel Kontakt im Vorfeld mit meiner Austauschpartnerin hatte und meine Mutter auch in Kontakt zu ihrer Mutter stand/steht, habe ich mich nicht so fremd gefühlt. Zu Hause haben sie mir dann alles gezeigt, waren sehr geduldig und verständnisvoll mit allem.

Jule:

Meine Gastfamilie hat mich von der ersten Minute an super herzlich und offen aufgenommen. Das Interesse auf der Autofahrt vom Flughafen zum Haus war riesig. Wir haben nicht nur viele Gespräche geführt, sondern auch deutsche Musik gehört, wie z.B Cro. Der gleiche Humor und die gleichen Interessen waren schnell klar und die Freude auf die nächsten Wochen stieg weiter an. Die Familie kümmerte sich um mich und nahm mich in ihren Alltag gut auf.

Leonie:

Von Beginn an habe ich gemerkt, dass die Familie sehr offen und interessiert ist. Sie haben neugierig gefragt, was meine Interessen und Wünsche sind für den Aufenthalt und mich sofort in ihren Alltag eingebunden.

In diesem Jahr habt ihr euch als Gruppe für das GAPP-Projekt „Vergleich der Schulsysteme“ ausgesucht. Nenne die größten Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Schulsystem, so wie du sie erlebt hast.

Annika:

Der größte Unterschied ist meiner Meinung nach, dass die Schüler jeden Tag dieselben vier Fächer belegen. Dadurch beschäftigen sie sich zwar intensiver mit dem Thema, aber lernen eben nicht sehr viel zeitgleich über andere Dinge. Zudem kann man die Schule in den Pausen nicht verlassen, um z.B. an die frische Luft zu gehen, weil man dann nicht wieder reinkommt.

Jule:

Der größte Schock für mich war die Respektebene zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen. Die Schüler/innen unterhalten sich schon fast freundschaftlich mit der Lehrperson und unterhielten sich auch über persönlichere Dinge. Auch die Fächerauswahl in der Schule ist deutlich größer und vielfältiger. Auf der Schule gibt es z.B. eine Militärklasse oder eine Hundeklasse. Deutlich wurde auch die unterschiedliche Vermittlung von Lehrstoff. Die Schüler/innen arbeiten weniger im Unterricht mit. Im Unterricht sind auch Handys und der Verzehr von Essen erlaubt.

Leonie:

Ich glaube, der größte Unterschied ist, dass hier jedermann auf den Abschluss der High School hinarbeitet, anstatt dass man wie in Deutschland ein System mit vielen verschiedenen Abschlüssen hat. Das resultiert meiner Meinung nach in Schüler*innen, die nicht ausreichend gefordert werden oder unterfordert sind. Im deutschen Schulsystem sehe ich deswegen eine bessere Auswahl, wovon verschiedene Lerntypen profitieren. In den USA gibt es meiner Meinung nach eine bessere Fächerauswahl mit Fächern wie Psychologie, Health Science, Fashion Design und vielen mehr.

Was waren deine Highlights während der vier Wochen in den USA? Auf was hättest du lieber verzichtet?

Annika:

Meine Highlights waren auf jeden Fall Atlanta, da ich noch nie vorher in einer amerikanischen Großstadt war, dann natürlich Prom, da es nochmal eine ganz andere Stimmung ist, als auf deutschen Abschlussbällen, und das Ice-Hockeyspiel, auf dem ich war, das fand ich wirklich sehr interessant und hat viel Spaß gemacht.

Jule:

Für mich war eindeutig die Gasfreundschaft, das Interesse und die Offenheit der Menschen ein Highlight. Außerdem waren Dinge wie Prom, die gelben Schulbusse und ein Wochenendtrip nach Chicago ein Highlight. Das Essen in den USA ist sehr unterschiedlich vom Essen in Deutschland und somit auch gewöhnungsbedürftiger. Auf einige Lebensmittel, die ich probiert habe, hätte ich lieber verzichtet.

Leonie:

Zu meinen Highlights gehören die Prom-Night und das Osterwochenende in Indiana mit all den verschiedenen Aktivitäten, die wir dort machen durften (Horseback riding, Schwimmen, Fahrradfahren). Darüber hinaus habe ich die „kleineren“ Erlebnisse, wie z.B. zu verschiedenen Supermärkten zu gehen, gemeinsam zu essen und Unterhaltungen mit Freunden über das Leben in den USA und in Deutschland zu führen, sehr genossen!

Auch im kommenden Jahr findet wieder ein USA-Austausch an der IGS statt. Welchen Ratschlag gibst du den Bewerber*innen mit auf den Weg?

Annika:

Dass Nervosität, Angst, Anspannung aufkommen, ist normal, aber man merkt schnell, dass es gar nicht nötig ist, denn die Leute sind hier sehr nett und verständnisvoll. Um sich aber wohler zu fühlen und nicht allein und fremd, würde ich mit auf den Weg geben, vor dem Abflug viel mit dem Austauschpartner in Kontakt zu stehen, um sich einfach besser kennenzulernen und das Fremde so gut wie’s geht zu überwinden.

Jule:

Nehmt alle Momente mit, probiert etwas Neues aus und bewegt euch aus eurer Comfortzone. Versucht, so viele neue Menschen kennenzulernen, wie es geht und geht auch aktiv auf sie zu. Habt keine Angst vor Ablehnung oder ähnlichem, das Interesse ist meist groß. Nehmt die Möglichkeit wahr, ein neues Land kennen zu lernen, und genießt die Zeit, die leider sehr schnell vorbei geht.

Leonie:

Der Austausch ist eine Erfahrung wie keine andere und dass man Teil davon ist, ist besonders. Man tritt mit so vielen neuen Leuten in Kontakt und hat eine Menge Möglichkeiten, die USA und das Leben dort zu entdecken. Seid offen und traut euch auf Leute zuzugehen! Nehmt jede Erfahrung mit und genießt diese vier Wochen, die wie im Nichts vorübergehen werden!

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