Der 2. GAPP-Jahrgang der IGS-Ingelheim muss sich schweren Herzens trennen

(Kommentare: 0)

Zweiter Besuch aus Nashville an der IGS

 

Auch in diesem Jahr ist es unserer IGS Kurt Schumacher gelungen, einen Schüleraustausch mit den USA zu organisieren. Beide unsere Partnerschulen stammen aus dem Bundesstaat Tennessee und liegen keine 30 Autominuten Fahrt entfernt von der Stadt Nashville.

Diese Schüleraustauschbegegnung wurde (u.a.) aus Mitteln des „German-American Partnership Program“ (GAPP) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

Nachdem schon vier ereignisreiche Wochen in den USA Anfang dieses Jahres hinter uns lagen, durften unsere 14 teilnehmenden deutschen Schülerinnen und Schüler am 20.05.19 ihre amerikanischen Austauschpartner endlich wieder in die Arme schließen.

Für knapp einen Monat wurden unsere amerikanischen Gäste nun zu deutschen Schülern. Die ersten Schultage waren zunächst recht anstrengend, war doch alles ungewohnt und aufregend: eine neue Sprache, die nur rudimentär verstanden wurde, ein völlig anderer Stundenplan mit ungewöhnlichen Fächern, ein offenes Schulgebäude mit Fenstern statt einer Klimaanlage und Kreidetafeln statt Powerpoint Präsentationen. All das musste erst einmal verarbeitet werden.

Doch zu viel Zeit dafür blieb nicht, da ein buntes und abwechslungsreiches Programm auf uns alle wartete. Der Besuch der Kaiserpfalz mit Führung und Workshop war schon beinahe obligatorisch, außerdem stand eine Rheinschifffahrt von Mainz nach St. Goar durch das schöne Mittelrheintal sowie die Besichtigung der Burgruine Rheinfels an, die allen großen Spaß machte. Einen weiteren Höhepunkt bildete der Mainz-Tag mit Stadtführungen, einem Rundgang durch das Gutenbergmuseum und der Gestaltung einer eigenen Seite der Gutenberg-Bibel. Abgerundet wurde der Ausflug mit einem gemeinsamen Abendessen im Proviantmagazin.

Die Eindrücke der Tennesseans waren vielfältig. Sie staunten über unsere deutsche Kultur und Geschichte, stellten fest, dass die deutschen Hamburger ganz anders schmecken als zuhause in den USA und sehnten sich nach Eiswürfeln in ihren Getränken. Viel gelacht wurde über unsere deutsche Eigenheit, zu jedem Gericht Brot zu reichen; auch wurde festgestellt, dass unsere Straßen im Gegensatz zu den amerikanischen furchtbar eng sind. Als exotisch wurde der für uns alltägliche öffentliche Nahverkehr beäugt, weil den US-Teenagern Straßenbahnen und Züge vorher komplett fremd waren.

Jede einzelne dieser Begebenheiten macht es so besonders, seine eigene Heimat neu zu entdecken und sie durch die Augen von Fremden zu betrachten. Man sieht vieles plötzlich anders und beginnt, über Selbstverständliches nachzudenken und seine Gewohnheiten zu hinterfragen. Doch das sind natürlich nur einige Dinge, die einen Schüleraustausch interessant und bedeutsam werden lassen. Im Vordergrund stehen immer die Freizeitgestaltung mit dem Austauschpartner und das Kennenlernen des deutschen Alltages.

Gemeinsame Aktivitäten stärken aber den Zusammenhalt untereinander, lassen Erinnerungen entstehen und unsere Austauschgruppe hatte eine ganz tolle Zeit miteinander. Während der langen Wochenenden wurden mit den jeweiligen Gastfamilien Deutschlands Nachbarländer bereist oder Touren innerhalb Deutschlands gefahren. So verbrachten die Schülerinnen und Schüler Tage in Paris, im Elsass, in Straßburg und Berlin, Speyer, Trier, Wien und Salzburg. Andere halfen in den Weinbergen, organisierten Bowlingabende, gingen Kart fahren oder trafen sich abends zu Hauspartys.

Viel zu schnell ging die Zeit vorbei und am Samstag, den 15.06.19 wurde auf der Goodbye-Party wehmütig Abschied voneinander genommen. Jedoch wird dieser Abschied nur temporär sein. Viele gegenseitige Besuche sind schon für die zukünftigen Ferien geplant, was die Tradition des Vorjahres aufgreift. Ziel von GAPP ist es, transatlantische Freundschaften entstehen zu lassen und auch in diesem Jahr konnten wir sehen, wie dies gelang.

Obwohl der Austausch nun für diese Gruppe zu Ende geht, kann es die nächste Gruppe bereits kaum noch abwarten, nach Nashville zu fliegen und 2020 einen Monat lang im April unsere beiden Partnerschulen dort zu besuchen.

Wir freuen uns jetzt schon auf das, was uns erwartet.

Carola Bruch-Erfurth & Sebastian Rohmann

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben